Wer im Glashaus sitzt...

Der Oberbürgermeister verlangt die Quadratur des Kreises. Der Verein Rot-Weiss Essen müsse Kosten sparen, so lässt Reinhard Paß über die Presse verlauten. Gleichzeitig wird der Klassenerhalt gefordert: "Sollte selbst der Verbleib in der vierten Liga nicht erreicht werden, ist die Stadionfinanzierung in diesem Umfang gefährdet."

Mehr Qualität mit weniger Geld, lautet das Rezept, mit dem die Stadt dem Verein die Pistole auf die Brust setzt. Dabei ist in den vergangenen zwei Jahren - mit Ausnahme der Entlassung Thomas Strunz' - an der Hafenstraße keine Entscheidung gefallen, bei denen die Stadt nicht die Fäden zog oder zumindest wohlwollend nickte.

Strunz als Geschäftsführer Sport (und "marktüblich" bezahlter Berater der Stadionbaufirma GVE), Rainer Balensiefer als kaufmännischer Geschäftsführer, der Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Bückemeyer, sie alle (und noch ein paar mehr) handelten bei RWE in erster Linie auf Rechnung und im Auftrag der Stadt.

Wenn der OB also Schuldige für die aktuelle Misere bei Rot-Weiss sucht, kann er im eigenen Haus beginnen.

Oder, in der Sprache der Fußballfans: Wer im Glashaus sitzt, sollte zum Rumkacken in den Keller gehen!

Thomas Mollen