14.08.2014

Gedanken zu der Sport1 Posse - Es wird Zeit, diese Liga zu verlassen

von Hendrik Stürznickel

Momentan erleben wir ein Termin- und Verkündungschaos, das auch in der vierten Liga unwürdig ist. Sport1 (ehemals DSF) und die Regionalliga West geben bekannt, dass in der Hinrunde drei Spiele live im Fernsehen übertragen werden. Zwei Spiele werden im Stadion Essen jeweils an Montagen stattfinden. Ein großes Problem: Das Stadion ist gar nicht verfügbar.

Dr. Welling erschien ebenso verdutzt wie die zahlreichen rot-weissen Anhänger. Der Montag ist als Spieltag nun wahrlich kein Garant für volle Ränge. Auch der späte Anpfiff um 20:15 Uhr hindert viele Menschen, das Stadion zu besuchen. Während die Verschiebung bei Viktoria Köln von Dienstag auf Montag noch relativ egal ist, ärgert der Wechsel vom Wochenende auf den Montag gegen Wiedenbrück doch massiv.

Nun wird jedoch bekannt, dass diese Verschiebung nicht einmal mit dem Verein abgesprochen ist. Das Stadion Essen ist, wie jeder weiß, an den Verein vermietet und dieser belegt vor der Saison die Termine des Rahmenspielplans. Das bedeutet: Bei Wochenendspielen wird das Stadion von Freitag bis Sonntag durchgehend reserviert bis die genaue Terminierung erfolgt, bei Spielen unter der Woche sind es Dienstag und Mittwoch, die belegt werden. Dies ist ein normaler Vorgang, so dass auch die GVE, die das Stadion zur Deckung der eigenen Kosten über den Fußball hinaus vermarkten möchte.

Dr. Welling gab nun in der Zeitung bekannt, dass das Stadion an den beiden Terminen bereits mit anderen Veranstaltungen belegt ist. Dies ist ein Absprachefehler und er hat völlig Recht, wenn er von unprofessionellem Verhalten seitens des Verbandes spricht. Ohnehin wird der Einfluss des Fernsehens selbst in diesen unteren Ligen deutlich. Sport1 möchte natürlich den Sendeplatz um 20:15 Uhr, der normalerweise der Zweiten Liga vorbehalten ist mit Livefußball füllen, da die Liga an den Terminen pausiert. Allerdings soll es keine finanziellen Zuwendungen für die Vereine geben.

Dies bedeutet einen klaren wirtschaftlichen Nachteil für die jeweiligen Clubs. Eine spezielle Fernsehvermarktung ist im Ligabetrieb nicht möglich, da die Banden zum Festpreis für die gesamte Saison vermietet werden. Es ist lediglich für die Sponsoren ein Zugewinn in der Fernsehöffentlichkeit gesehen zu werden. Die Vereine erleben allerdings geringere Zuschauerzahlen, weniger Absatz im Catering und müssen auch sportlich innerhalb von zwei Tagen zwei Mal spielen (Samstag in Herne, Montag gegen Viktoria).

Der Wille könnte sicherlich auch bei diesem Termin Berge versetzen, allerdings fehlt doch die Motivation zum eigenen Nachteil diese Spiele zu ermöglichen. Vielmehr zeigt diese Posse einmal mehr, dass man nicht nur aus sportlichen und traditionellen Gründen diese Liga verlassen muss, sondern eben auch deswegen, weil es nervt immer wieder solche unprofessionellen Episoden zu erleben.

Um diesen Ärger zu vermeiden hilft also nur eins: Siegen, siegen, siegen. Am besten fangen wir gegen Aachen damit an.