03.06.2017

Status quo: Zusammenfassung der Infoveranstaltungen

von Sebastian Hattermann

Alles rund um die Ausgliederung

Am 11. Juni findet die diesjährige Jahreshauptversammlung von Rot-Weiss Essen statt. Trotz dessen, dass die Veranstaltung in der Messe Essen turnusmäßig stattfindet, werden die rund 5.000 Mitglieder des Vereins einen besonderen Punkt auf der Tagesordnung vernehmen. Die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in eine Kapitalgesellschaft bzw. die Vorbereitung einer solchen. Ein komplexes Thema mit weitreichenden Folgen.

Nicht ohne Grund also brachten Dr. Michael Welling und die FFA  den interessierten Fans die Thematik zuletzt in drei Infoveranstaltungen näher. Am ersten Abend referierte der Vorstandsvorsitzende persönlich, stellte den aktuellen Stand dar, erklärte einige Basics und die möglichen Modelle im Detail: GmbH, AG und KGaA.

In der 1. Bundesliga gibt es bei der Wahl der Rechtsform aktuell keinen Trend. Alle drei Varianten und auch der klassische e.V. sind zurzeit in der höchsten deutschen Spielklasse mit mindestens drei Vereinen (AG) und maximal sechs Vereinen (GmbH) vertreten. Michael Welling gab schnell die Marschroute vor, dass man in der Führungsetage das KGaA-Modell favorisiere, da dieses die größten Gestaltungsfreiräume und somit auch Mitbestimmungsmöglichkeiten bietet. Das bestätigte auch Dr. Jörg Alvermann, der Gastredner des zweiten Infoabends. Herr Alvermann ist seines Zeichens Rechtsanwalt aus Köln und Fan des dort ansässigen FC. Dessen Ausgliederung hatte er intensiv begleitet und auch dem FSV Mainz 05 stand Herr Alvermann in ähnlicher Situation mit einem Gutachten beratend zur Seite.

Eine feurige Debatte mit Herrn Welling blieb leider aus, nicht zuletzt, weil es nur selten konträre Meinungen gab. Die fachkundigen und in aller Gelassenheit vorgetragenen Ausführungen von Herrn Alvermann waren insbesondere aufgrund der gegebenen Neutralität ein angenehmer Gegenpart zu unserem Vorstandsvorsitzenden mit seinem lebendigen Naturell. Quintessenz des Vortrags war, dass es keine pauschale Empfehlung geben könne, sondern eine Ausgliederung immer auf die Bedürfnisse des jeweiligen Vereins zugeschnitten werden muss.

Am letzten Infoabend stellten sich Fanvertreter aus Aachen, Bochum, Bielefeld und Osnabrück an der Hafenstraße vor und berichteten aus den eigenen Vereinen, die eine Ausgliederung schon hinter sich haben oder sich aktuell in ähnlicher Situation befinden. Letzteres ist zurzeit beim VfL Bochum der Fall. Das wurde allem voran in den Redebeiträgen der beiden Vertreter der Initiative „echt VfL“  deutlich, die viel Herzblut mitbrachten und Herrn Welling mit ihren kritischen Standpunkten das ein oder andere Mal sehr gut Paroli bieten konnten.

Einig waren sich alle an der überaus sachlich geführten Diskussion beteiligten Gäste darin, dass eine Ausgliederung durchaus auch Vorteile hat, genauso wie sich Risiken nie vollumfänglich ausschließen lassen;  dass die Umsetzung immer stark mit den handelnden Personen zusammenhängt und Transparenz sowie Mitwirkungsmöglichkeiten bei RWE in einem vorbildlichen Rahmen stattfinden.

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