Italien-Reise Teil I: „You support Rot-Weiss Essen?“
Auch in diesem Jahr fand sich auch diesmal eine Truppe von Rot-Weiss-Fans in Bella Italia wieder. Nachdem im letzten Jahr größtenteils der Norden vom Stiefelland abgegrast wurde, sollte unser Weg diesmal nach Rom und Florenz führen.
Waren es bei den letzten Reisen eher mittelmäßige Teams, die besucht wurden, so sollten wir dieses Mal zwei Knallerpartien präsentiert bekommen, die natürlich auch ihren Preis hatten.
Die Koordination bis zum Abreisetag wurde teilweise sehr lässig genommen. Frühbucher werden wir in unserem Leben nicht mehr. Da sich die Preise über die Zeit nicht wirklich veränderten, hatten wir uns entschieden, von Brüssel aus nach Rom zu fliegen. Ein bisschen sollte man dann doch auf das Geld achten und aus dem Nachbarland in den Süden zu fliegen, war dann doch recht billiger. Neben den Flügen ist auch wieder ein Mietwagen und unsere Bleibe gebucht worden. All dies verlief dann reibungslos. Fehlten nur noch die Tickets.
Wir hatten uns das Osterwochenende ausgesucht. Klar, Rom an Ostern wird proppenvoll sein, doch zu unserer Überraschung hielt es sich – bis auf den Sightseeing-Tag am Karfreitag – doch wirklich in Grenzen. Da die Serie A an Ostern nur am Samstag spielt, hofften wir im Vorhinein, Glück bei der Spieltagsansetzung zu haben. Und dem war auch so. Um 12:30 Uhr stand AS Rom vs. SSC Neapel auf dem Programm um im Eiltempo in die Toskana zu fahren und den AC Florenz vs. Sampdoria Genua um 18:30 Uhr zu sehen.
Aufgrund dieses zeitlichen Engpasses entschieden wir uns schließlich, die Tickets im Vorhinein zu kaufen. Via Internet ging als Ausländer relativ wenig, bis gar nichts, weshalb wir an die jeweiligen Heimteams eine E-Mail mit der Bitte um Karteninformationen schrieben. Und nach nur wenigen Stunden meldete sich ein gewisser Alberico Moro vom AS Rom um uns über die Formalitäten aufzuklären. Zur großen Verwunderung sollte dann schließlich ein Telefonat am nächsten Tag geführt werden um dann den gesamten Bezahlvorgang abzuschließen. Gesagt, getan. Alberico rief mich mittags an und grüßte in feinstem Italo-Englisch. Er war sehr interessiert daran, woher wir aus Deutschland kamen. Als ich ihm sagte, dass wir aus Essen kämen, folgte eine dann doch recht überraschende Antwort: „Ahhh, i know this city. So I guess that you support Rot-Weiss Essen?“ Selbst bei einem so renommierten Klub aus Italien ist also unser RWE auch ein Begriff. Und sogar über unseren damaligen Tabellenstand wusste er Bescheid sagen um abschließend noch ein paar ‘rührende Worte’ zu sagen: “It’s a shame that you play in the Regionalliga and not in the Bundesliga.‘
Ach wie schön. Ganz so romantisch ging es beim Ticketkauf beim AC Florenz zwar nicht zu, dennoch erreichten wir auch da unser Ziel und konnten uns im Voraus schon Tickets für die Partie am Abend sichern.
Der Italien-Reise von Karfreitag bis Ostersonntag stand also nichts mehr im Wege. Pünktlich fuhren wir frühmorgens von Essen aus nach Brüssel. Mit Alitalia ging es beim Sonnenaufgang über die Alpen in die ewige Stadt. Am Flughafen dann erhielten wir fix unseren Mietwagen und düsten zum Hostel, welches sich mitten in ‚Rom-Chinatown‘ befand. Nahezu jeder Laden, egal welchen Etablissements, wurde von Asiaten betrieben. Unser Hostel war keine gewöhnliche Unterkunft, denn es war eher eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, sogar mit altem Lastenaufzug.
Den Freitag nutzten wir zum einen, den Outlet-Store außerhalb der Stadt zu besuchen. Das große Areal war gefüllt mit bekannten Läden, die natürlich alle mal unter die Lupe genommen werden mussten. Leider war der Klingelbeutel aber nicht groß genug, um sich in Stores wie Stone Island, Hilfiger, Boss, New Balance & Co. So richtig auszutoben.
Der Nachmittag war dann ganz im Fokus des Sightseeings. Die 15 Minuten Fußweg zum Kolloseum nahmen wir gerne in Kauf, da das Wetter nun wahrlich überragend war. Wir hatten Glück, dass wir es noch rechtzeitig geschafft haben, dieses altehrwürdige Monument zu erreichen, denn kurz nach uns wurden die Zugänge seitens der Polizei schon geschlossen – eine Prozession sollte am späteren Tage hier wohl noch folgen. Nach den obligatorischen Selfies und Panaromabildern mussten wir aber erst einmal den Weg zurück zu den öffentlichen Verkehrsmitteln finden. Der ordentliche Marsch machte schon ein wenig müde, doch noch hatten wir zu wenig gesehen und so entschlossen wir uns ab dem Hauptbahnhof in einen Sightseeing-Bus für 15€ zu steigen, der uns alle anderen Sehenswürdigkeiten innerhalb von zwei Stunden zeigte.
Die Müdigkeit setzte nun endgültig ein. Ein wenig Bier und Pizzen wurden noch besorgt um dann schon recht früh zu schlafen. Der Wecker sollte am nächsten Tag um 7:30 Uhr klingeln. Endlich war dann Fußball angesagt.
Dank geht an Joachim Schultheis, der mit einem Kollegen auf "theunderdog" über Dinge aus der Welt des Sports berichtet.