Eiskalt in Niedersachsen
Die Winterpause der Bundesliga war vorbei und da RWE noch nicht mit der
Rückrunde begonnen hatte, nutzten wir die Gelegenheit uns eine WM-Arena
anzuschauen, die wir bislang noch nicht besichtigt hatten. Die
AWD-Arena in Hannover ist aus Essen gut mit dem Wochenendticket zu
erreichen und der Gegner VfB Stuttgart versprach Fans und ansehnlichen
Fußball mitzubringen. Bei eiskalten Temperaturen ging es dann mit
Bummelzügen in die niedersächsische Landeshauptstadt.
Wir erreichten Hannover pünktlich und hatten somit genug Zeit zu Fuß
durch die Innenstadt zum Stadion zu laufen. Das Stadion liegt gut
versteckt hinter Häusern und Bäumen, sodass man ganz plötzlich davor
steht. Die AWD-Arena wurde erst 2005 fertiggestellt und ist somit noch
brandneu. Das alte Niedersachsenstadion wurde für die WM 2006
aufpoliert und in mehreren Bauschritten entstand zwischen 2003 und 2005
das heutige Stadion, das satte 49.000 Zuschauer fasst. Die Aufteilung
der Plätze war gelungen und man sitzt, wie bei den meisten WM-Stadien,
auch sehr nah am Spielfeld. Einzig der Gang zwischen Ober- und
Unterrang war sehr eng. In diesem Gang befanden sich sowohl Toiletten
wie auch das Catering. In der Halbzeitpause war es unmöglich durch die
sich bildenden Schlangen zu laufen. Dies ist wohl der einzige Makel in
diesem ansonsten wirklich schönen Stadion.
Die Eintrittspreise waren hoch anständig, so konnten wir für unter 20
Euro auf der Gegengeraden eine Sitzplatzkarte ergattern mit bester
Sicht auf den 96er-Fanblock und direkt neben dem stimmgewaltigen
Stuttgarter Anhang. Die Begeisterung für den Heimatverein scheint sich
in Hannover jedoch in Grenzen zu halten. Lediglich 31.000 Zuschauer
wollten das Spiel sehen und so waren weite Teile der Arena verwaist.
Von denen, die da waren, wurden wir dennoch freundlich empfangen. Es
wurden Gespräche mit einigen 96ern geführt, die versicherten auch den
Werdegang von RWE weiterhin lose zu verfolgen und hofften, dass wir
bald wieder auf einen grünen Zweig kämen.
Nach der Stärkung mit einer leckeren Bratwurst konnte das Spiel
losgehen. Das Ergebnis mit 3:3 ist bekannt. Für den neutralen Zuschauer
war es ein spannendes Spiel mit schönen Toren. Wir hatten also alles
richtig gemacht. Vom Stadion ging es wieder zu Fuß zum Hauptbahnhof und
dann mit der Bahn wieder zurück in Richtung Heimat. Hannover ist
sicherlich nicht die erste Adresse, die man als Fußballinteressierter
besuchen muss. Allerdings war es ein wirklich gelungener Ausflug.
Überall wurde uns freundlich begegnet, so dass das einzige Ärgernis nur
die unerträgliche Kälte gewesen ist.