Folgend ist nun ein kleiner Einblick in Joey Kellys Vortrag „No Limits“.

Seine Erfolge: 39 Marathons, 31 Ultra Marathons, 13 Ironman (8 innerhalb eines Jahres = Weltrekord), 3 Race Across America, 2 Powerman, 3 Tough-Guy-Race, über 100 Halbmarathons/Triathlon/Volksläufe, 7x24 Stunden Bike- und Mountainbikemarathon/Team

Joey Kelly „No Limits“

Vortrag eines brillanten Musikers und Ausnahmeextremamateursportlers Joey Kelly

Joey KellyWer kennt sie nicht: Die Kelly Family. Sie stammt aus Irland und ist sowohl uns hier in Deutschland als auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Man schätzt ihre Musik oder lehnt sie vehement ab. Die Kelly Family polarisiert und so ist es überaus spannend, den oben genannten Vortrag eines ihrer Mitglieder „Joey Kelly“, in welcher Form auch immer (Live, Audio, DVD, Printmedien), mitzuerleben. Er gibt Einblicke in das persönliche und authentische Leben der Kelly Family, ihre Entwicklung über die Jahre und Jahrzehnte und da besonders die des Joey Kelly betreffend, da er es in dieser doch kurzen Zeit seines Vortrages schafft den Zuhörern/Lesern zu fesseln, zu faszinieren und vor allem auch positiv nachdenklich zu stimmen; einen Lebensbereich betreffend der uns alle täglich begleitet: persönliche Motivation, Zukunftsvisionen, Realismus und Vernunft.

1976 fuhr Vater Dan Kelly mit seiner Familie in einem alten VW T1 Bus nach Italien, um ihr zu zeigen, wo er einst studiert und gelebt hat. Dies war der Grundstein für die „Geburt“ der Kelly Family, denn sie wurden in Italien ausgeraubt. Schnell war Vater Dan klar, wie er dieser schlimmen Situation zeitnah und angemessen zu begegnen hatte: „Ihr könnt Musik machen, um Geld zu verdienen.“ So wurde aus einer Notlage der Grundstein für die Kelly Family gelegt. Joey Kelly: „ Dank der italienischen Diebe.“

Kurz danach kaufte die Kelly Family einen alten Londoner Bus sehr billig und tingelte in den 70/80er Jahren bis Anfang der 90er durch die Lande, spielte in den Straßen und auf Marktplätzen und später im Georg Melches Stadion traten sie vor über 30.000 Menschen auf.

Joey Kelly sieht diese Zeit in der Großfamilie rückblickend mit viel Humor: „Wenn einer mal nicht mehr konnte, sich hinsetzte und nicht mehr sang, fiel er gar nicht auf.“ 1979 traf die Kelly Family in Stuttgart auf der Straße einen Topmanager und dieser gab ihnen einen so genannten „Knebelvertrag.“ Es folgten sehr erfolgreiche Jahre. Vater Dan wollte aber nicht mehr gebunden sein/nicht mehr den sicheren Weg gehen sondern frei sein und bat um Auflösung der Verträge. Sein Leitmotto war: „Auf der Straße lügt der Hut nicht“ und „Gib 10, nimm 1.“ Die Konsequenz daraus war ein jahrelanges Kämpfen um die eigene Existenz, was Joey Kelly, hört man seinen Bericht gut zu, maßgeblich mit beeinflusst und geprägt haben muss. Die Kelly Family lebte auch, ständig belächelt, auf einem Hausboot, welches aktuell in einem Museum in Speyer beheimatet ist. Anfang der 90er musste man die Kelly Family, laut Joey Kelly, aber nicht mehr bemitleiden. Sie hatten sich durch ihren Mut, ihren andauernden und stetigen Einsatz und ihrer Leidenschaft (stundenlanges Spielen auch wenn es „nur“ vor einem Obdachlosen war) Tageseinnahmen erarbeitet, die sich an schlechten Tagen auf 3.000-5.000 und an guten Tagen auf 20.000-30.000 DM beliefen. Auch hier hatte Joey Kelly eine Anekdote zu erzählen.

Die Kelly Family waren die ersten Künstler, die eine eigene Plattenfirma ohne Berater oder Produzent gründeten. Joey Kelly berichtete von einer sensationellen Begegnungserlebnis mit einem Superstar derzeit in Paris und später in Dortmund.

Das Thema Sport, vor allem der Ausdauersport, gehört zu Joey Kellys Leben wie die Musik. Er ist ein Absoluter Ausnahmesportler und kann mit seinen Berichten über Triathlons, Wüstenwettkämpfe, einer wunderbaren Teamstory mit Jutta Kleinschmidt als Partnerin und vielem mehr faszinieren und begeistern.

Auch der komplette RWE-Kader war vertreten„Ist das alles gesund was Joey Kelly macht?“ – „Nein, aber es macht Spaß“ (O-Ton J.K.) Der Sport hat ihm existenziellen Halt gegeben: „Ohne ihn, diese Ausdauer, Einsatz hätte ich nicht zehn Jahre Geschäftsführer des Unternehmens der Kelly Family sein können.“ Er macht mehr als deutlich, dass man immer etwas ohne Kompromisse, mit vollem Einsatz und Leidenschaft, leisten muss, „Ergebnisse zeigen“, um dann dadurch steigende Motivation zu erlangen, die dann vielleicht zu Geld, Ruhm o. ä. führt. Aber das ist auch gerade der Punkt: „vielleicht“, denn es wäre ganz verkehrt, Zielsetzung ohne Bemühungen, Arbeit o. ä., einfach so vorauszusetzen bevor man mit einem Plan beginnt. (Hierzu erzählt er die Story, wie es dazu kam, dass er mit Reiner Calmund ein Jahr zusammengearbeitet hat.)

Der Weg muss das Ziel sein, dann stellen sich häufig persönliche Erfolge ein. Joey Kelly schafft es durch das Aufzeigen seiner eigenen Entwicklung, seines Werdeganges, dieses Motto lebendig und real erscheinen zu lassen. Man nimmt ihm seine Überzeugungen ab und möchte gerne, vielleicht auch nur ein kleines Stück erst einmal, einen Teil seiner Motivation und Leidenschaft für sich selbst (wieder-) entdecken. Er ist sicher, dass jeder es für sich selbst schaffen kann, gerade hier in einer Gesellschaft, einem Umfeld, das Menschen so viel ermöglicht. („Kein jammern auf höchstem Niveau!“) Joey Kelly kämpft um jeden Millimeter; "mir schenkt keiner was und es macht auch noch Spaß."

Laut eigenen Angaben war er immer ein Außenseiter, auch innerhalb der großen Familie, sieht das aber nicht negativ oder pessimistisch, sondern betont seine individuelle Stellung in der Familie und seine Leistungen als sehr erfolgreich und persönlich erfüllend. Es gibt für ihn kein „ich kann nicht, ich will nicht mehr“ und zum Abschluss möchte ich ein Zitat hervorheben: „… für Träume muss man was tun, deshalb habe ich angefangen zu ackern und endlich erwachsen zu werden.“