Interview mit Sercan Güvenisik
Sercan Güvenisik stellte sich im Trainingslager Marienfeld beim heutigen offiziellen Pressetermin den Fragen der Journalisten. Das Interview wurde von Tim Zähringer, unserem Mann vor Ort, aufgezeichnet.
Was war letzte Saison in Jena los? Ganz rund
gelaufen ist dieses Kapitel für Sie nicht, oder?
Ich wollte letztes Jahr in der Zweiten Liga spielen.
Das war schon mein Ziel, als ich damals in Münster
unterschrieben habe. Ich hatte in Münster eine
sehr gute Rückrunde gespielt, mein
Pech war aber, dass ich mir schon in Münster
am Anfang der Saison mein Kreuzband gerissen hatte.
Die Chance in Jena wollte ich unbedingt nutzen, wurde
dann allerdings operiert und bin sieben bis acht Monate
ausgefallen. Mitten im Abstiegskampf ist es dann natürlich
schwer, der Mannschaft nach so einer Verletzung zu
helfen. Mir fehlte die Spielpraxis. Dennoch war es
für mich wichtig, nach so einer langen Zeit das
Knie wieder zu belasten, um zu schauen, ob es hält
und wieder Spielpraxis zu bekommen.
Was hat Sie bewogen zu Rot-Weiss Essen zu wechseln?
Hatten Sie noch andere Angebote?
Ich hatte einige Angebote von Vereinen aus der
Regionalliga - und auch zwei Angebote aus der Türkei.
Schon als Heiko Bonan noch Trainer in Ahlen war, hatte
ich ein Gespräch mit ihm, und nachdem er dann
nach Essen gekommen ist, hat er mich nochmal angerufen.
Da lag ich gerade schön am Meer unter der Sonne.
Er hat mir mitgeteilt, dass er nun Trainer in Essen
ist und mich gerne zu Rot-Weiss holen möchte.
Da ich mich auch schnell entscheiden wollte, habe
ich mir gesagt: "Weißte was? Geh doch nach
Essen, das ist ein riesen Verein mit großem
Zuschauerpotential und Tradition." Die Entscheidung
fiel mir leicht, und ich habe zugesagt.
Jetzt fühlen Sie sich wieder gesund? Das Knie
hält …
Ja,
ich fühle mich richtig gut. Mir ist es wichtig,
dass ich im Kopf klar und in der Nähe meiner
Familie und meines Freundeskreises bin. Das ist jetzt
der Fall. Dem Verein möchte ich mit Leistung
zurückzahlen, dass er mir dieses Vertrauen entgegengebracht
hat. Ich habe ja im Prinzip ein Jahr lang kein Fußball
gespielt und bin jetzt wieder richtig geil drauf!
Ein Grund für den Wechsel war also auch ein
bisschen Heimatverbundenheit?
Ja, mit Sicherheit. Ich hatte keine Lust mehr,
weit weg von meiner Familie Fußball zu spielen.
Die Angebote aus der Türkei waren sicherlich
interessant, aber ich wollte schon einen Verein im
Ruhrgebiet finden, und ich denke, Essen hat das Potential,
eine erfolgreiche Saison zu spielen. Daher denke ich,
dass der Wechsel zu RWE die richtige Entscheidung
war.
Wie ist Ihr Eindruck von der neuen Truppe?
Ich habe schon einige Vereine hinter mir und es
ist hier sehr, sehr nett. Die Jungs sind wirklich
alle sehr gut bei der Sache. Ich freue mich jeden
morgen auf das Training und die Mannschaft. Ich habe
bei anderen Vereinen schon andere Sachen erlebt, aber
hier macht es wirklich Spaß. Hier flachst jeder
mit jedem und wir haben viel Spaß. Das tut einer
Mannschaft auch gut.
Und das Saisonziel? Ist es für eine Prognose
noch zu früh?
Wir unterhalten uns schon, was wir vorhaben und
erreichen wollen dieses Jahr. Die Dritte Liga ist
bei uns fest eingeplant, sie ist das erste Ziel. Dann
wird man sehen, was die Saison bringt und was noch
möglich ist. Wir halten den Ball flach und gewinnen
hoch.
Das Interview wurde im Rahmen des offiziellen Presstermins
am 02.07.2007 im Trainingslager Marienfeld aufgezeichnet.