Interview mit Sercan Güvenisik

veröffentlicht am 02.07.2007 um 19:57 Uhr

Sercan Güvenisik stellte sich im Trainingslager Marienfeld beim heutigen offiziellen Pressetermin den Fragen der Journalisten. Das Interview wurde von Tim Zähringer, unserem Mann vor Ort, aufgezeichnet.

Was war letzte Saison in Jena los? Ganz rund gelaufen ist dieses Kapitel für Sie nicht, oder?

Ich wollte letztes Jahr in der Zweiten Liga spielen. Das war schon mein Ziel, als ich damals in Münster unterschrieben habe. Ich hatte in Münster eine sehr gute Rückrunde gespielt, Sercan Güvenisikmein Pech war aber, dass ich mir schon in Münster am Anfang der Saison mein Kreuzband gerissen hatte. Die Chance in Jena wollte ich unbedingt nutzen, wurde dann allerdings operiert und bin sieben bis acht Monate ausgefallen. Mitten im Abstiegskampf ist es dann natürlich schwer, der Mannschaft nach so einer Verletzung zu helfen. Mir fehlte die Spielpraxis. Dennoch war es für mich wichtig, nach so einer langen Zeit das Knie wieder zu belasten, um zu schauen, ob es hält und wieder Spielpraxis zu bekommen.


Was hat Sie bewogen zu Rot-Weiss Essen zu wechseln? Hatten Sie noch andere Angebote?

Ich hatte einige Angebote von Vereinen aus der Regionalliga - und auch zwei Angebote aus der Türkei. Schon als Heiko Bonan noch Trainer in Ahlen war, hatte ich ein Gespräch mit ihm, und nachdem er dann nach Essen gekommen ist, hat er mich nochmal angerufen. Da lag ich gerade schön am Meer unter der Sonne. Er hat mir mitgeteilt, dass er nun Trainer in Essen ist und mich gerne zu Rot-Weiss holen möchte. Da ich mich auch schnell entscheiden wollte, habe ich mir gesagt: "Weißte was? Geh doch nach Essen, das ist ein riesen Verein mit großem Zuschauerpotential und Tradition." Die Entscheidung fiel mir leicht, und ich habe zugesagt.


Jetzt fühlen Sie sich wieder gesund? Das Knie hält …

Sercan GüvenisikJa, ich fühle mich richtig gut. Mir ist es wichtig, dass ich im Kopf klar und in der Nähe meiner Familie und meines Freundeskreises bin. Das ist jetzt der Fall. Dem Verein möchte ich mit Leistung zurückzahlen, dass er mir dieses Vertrauen entgegengebracht hat. Ich habe ja im Prinzip ein Jahr lang kein Fußball gespielt und bin jetzt wieder richtig geil drauf!


Ein Grund für den Wechsel war also auch ein bisschen Heimatverbundenheit?

Ja, mit Sicherheit. Ich hatte keine Lust mehr, weit weg von meiner Familie Fußball zu spielen. Die Angebote aus der Türkei waren sicherlich interessant, aber ich wollte schon einen Verein im Ruhrgebiet finden, und ich denke, Essen hat das Potential, eine erfolgreiche Saison zu spielen. Daher denke ich, dass der Wechsel zu RWE die richtige Entscheidung war.


Wie ist Ihr Eindruck von der neuen Truppe?

Ich habe schon einige Vereine hinter mir und es ist hier sehr, sehr nett. Die Jungs sind wirklich alle sehr gut bei der Sache. Ich freue mich jeden morgen auf das Training und die Mannschaft. Ich habe bei anderen Vereinen schon andere Sachen erlebt, aber hier macht es wirklich Spaß. Hier flachst jeder mit jedem und wir haben viel Spaß. Das tut einer Mannschaft auch gut.


Und das Saisonziel? Ist es für eine Prognose noch zu früh?

Wir unterhalten uns schon, was wir vorhaben und erreichen wollen dieses Jahr. Die Dritte Liga ist bei uns fest eingeplant, sie ist das erste Ziel. Dann wird man sehen, was die Saison bringt und was noch möglich ist. Wir halten den Ball flach und gewinnen hoch.



Das Interview wurde im Rahmen des offiziellen Presstermins am 02.07.2007 im Trainingslager Marienfeld aufgezeichnet.