25.08.2019

"Ich will etwas bewirken können" – Interview mit Dennis Grote

von Hendrik Stürznickel

Der erste Transfer für die Saison 2019/20 war Dennis Grote und damit kein Unbekannter. Er soll mit viel Profierfahrung für die nötige Ruhe sorgen, die für den Erfolg nötig ist. Für uns ist es Grund genug, ihn als Führungsspieler des neuen Teams von Rot-Weiss Essen zu befragen. Im Gespräch, das wir vor dem Wattenscheid-Spiel geführt haben, gab er Auskunft über die Stimmung nach dem starken Saisonbeginn, seine bisherige Karriere und seine Ziele mit Rot-Weiss Essen.

Dennis GroteJawattdenn.de: Wie ist die Stimmung in der Mannschaft nach zehn Punkten aus vier Spielen?

Dennis Grote: Die Stimmung ist natürlich sehr gut. Wenn eine Mannschaft gut Fußball spielt, ist die Stimmung generell positiv. Wir sind froh, dass wir mit drei Siegen und dem Unentschieden starten konnten, da wir aufgrund der vielen neuen Spieler keine einfache Vorbereitung hatten. Wir wussten vorher nicht, ob alles von Beginn an funktioniert und in welche Richtung es mit der Mannschaft geht. Deswegen sind wir nun sehr glücklich, dass es klappt.

Jawattdenn.de: Von außen wirkt es, als ob es auch menschlich in der Mannschaft passt. Merkt man trotzdem nach solch einem Umbruch, dass einige noch fremdeln?

Dennis Grote: Der Kader ist auch von den Charakteren sehr gut zusammengestellt worden. Wir haben sehr schnell zueinander gefunden. Letztendlich ist jeder Spieler dafür verantwortlich, dass es funktioniert. Da muss sich jeder vernünftig einbringen. Wichtig ist es, dass keine Quertreiber da sind und das kann ich bislang ausschließen.
 
Jawattdenn.de: Was sind aus Deiner Sicht die Stärken, die zur aktuellen Serie geführt haben?

Dennis Grote: Der Trainer hat vor der Saison zu Recht darauf hingewiesen, dass nicht von Anfang an alles funktionieren kann. Es gibt genug Beispiele von neu zusammengestellten Mannschaften, die am Saisonstart Probleme haben. Bei uns klappt es glücklicherweise schon ganz gut. Wir haben in meinen Augen eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern, die Verantwortung übernehmen, und jungen Spielern, die willig sind sich zu verbessern.

Jawattdenn.de: Beginnen wir zunächst mit einem Rückblick. Geboren und aufgewachsen bist Du in Kaiserslautern. Bereits in der Jugend bist Du dann vom 1. FC Kaiserslautern ins Münsterland gewechselt. Hast Du schon wegen des Fußballs den Wohnort gewechselt?

Dennis Grote: Nein. Meine Eltern kommen gebürtig aus Wettringen. Mein Vater hat damals seinen Doktor an der Uni Kaiserslautern gemacht, weswegen die Familie acht Jahre dort wohnte. Als er fertig war, sind wir zurück nach Wettringen gezogen, deswegen sehe ich Wettringen auch als meine Heimat an.

Jawattdenn.de: In der Jugend ging es dann auch steil bergauf…

Dennis Grote: … das ging Step by Step. Zunächst bin ich von Wettringen zu Preußen Münster und von da zum VfL Bochum gewechselt.

Jawattdenn.de: Gleichzeitig hast Du in verschiedenen Altersklassen in der Jugendnationalmannschaft gespielt. Funktioniert die Auswahl so wie bei den Herren, dass der Nationaltrainer einen anruft oder gibt es in der Jugend Auswahlspiele oder Ähnliches?

Dennis Grote: Das funktioniert so wie bei den Herren. Ich habe während der A-Jugend in Bochum in der U-18 Nationalmannschaft angefangen.

Dennis GroteJawattdenn.de: Du warst im Kader der U21, die 2009 bei der Europameisterschaft mit einem Sieg über England Europameister wurde. War das ein beeindruckendes Ereignis in deiner jungen Karriere?

Dennis Grote: Definitiv war es das. Das begann schon mit der Qualifikation, die wir genauso spielen mussten wie die A-Nationalmannschaften. Da haben wir uns über Playoff-Spiele für das Turnier qualifiziert. Das war von Anfang bis Ende eine gelungene Veranstaltung.

Jawattdenn.de: Ihr alle seid Euren Weg im Profifußball gegangen. Hast Du zu einigen Mitspielern von damals noch Kontakt?

Dennis Grote: Nur ganz wenig. Wenn man sich über den Weg läuft begrüßt man sich, aber feste Kontakte gibt es nicht mehr.

Jawattdenn.de: Im Seniorenbereich bist Du in Bochum durchgestartet. Wie kam es denn erst einmal zum Wechsel von Münster nach Bochum?

Dennis Grote: Das hat sich damals ergeben und es war aus meiner Sicht der logische nächste Schritt. Ich bin von einem mittelgroßen Verein wie Münster in das Jugendleistungszentrum nach Bochum gewechselt. Es hat damals mehrere Alternativen gegeben und ich habe mich für Bochum entschieden. Im Nachhinein halte ich diese Entscheidung für den richtigen Schritt für mich.

Jawattdenn.de: Dein erster Bundesligaeinsatz war ein Spiel im Westfalenstadion in Dortmund. Solch einen Karriereauftakt vergisst man wahrscheinlich nicht?

Dennis Grote: Das ist etwas Besonderes. Ich war damals noch A-Jugendlicher. Bochum und Dortmund sind Nachbarstädte, sodass es auch ein kleines Derby war. Deswegen war es schon etwas Besonderes ausgerechnet da zum ersten Mal zu spielen.

Jawattdenn.de: Trainer damals war Peter Neururer. War er damals regelmäßig im Austausch mit Euch Nachwuchsspielern?

Dennis Grote: Ich habe damals regelmäßig mit der Bundesligamannschaft trainiert, wenn es neben der Schule funktioniert hat und ich war dann Teil des Kaders der Ersten Mannschaft.

Jawattdenn.de: Du hast insgesamt 69 Erstliga- und auch Zweitligaspiele für Bochum gemacht. Ist das aus Deiner Sicht die beste Zeit in Deiner Karriere gewesen – natürlich abgesehen von der Zeit bei Rot-Weiss Essen?

Dennis Grote: Nein, das sehe ich völlig ligenunabhängig. Ich habe bei allen Stationen, bei denen ich war, Dinge erlebt, die mir gut gefallen haben. Ich habe zum Beispiel in der letzten Spielzeit in Chemnitz trotz großer Probleme, die der Verein hatte, eine überragende Saison gehabt. Wir hatten eine tolle Mannschaft und haben zu Beginn 15 Mal gewonnen. Mit Duisburg bin ich aufgestiegen. In Münster war ich in einer richtig tollen Mannschaft. Ich bin mit sehr vielen Mitspielern aus der Zeit in Münster immer noch eng befreundet, obwohl das bereits sieben oder acht Jahre her ist. Auch aus Bochum sind Kontakte geblieben. So nimmt man ligenunabhängig aus jeder Zeit etwas mit.

Jawattdenn.de: Du hast in Bochum, Oberhausen, Duisburg und jetzt in Essen in sehr vielen Ruhrgebietsvereinen gespielt. Magst Du speziell den Ruhrgebietsfußball?

Dennis Grote: Ich habe von den Tagen als Jugendlicher an einen großen Bezug zum Ruhrgebiet. Ich habe es immer geliebt, hier zu spielen, da mir die Mentalität der Menschen gefällt. Dennoch habe ich nicht darauf bestanden, ausschließlich im Ruhrgebiet zu spielen.

Jawattdenn.de: Auch Deine Station in Münster war im Fußballwesten. Wie kam es dann zur Entscheidung im Jahr 2016, dass Du nach Chemnitz in den Osten Deutschlands gewechselt bist?

Dennis Grote: Das war ein bewusster Schritt damals. Chemnitz hatte damals das Ziel in die Zweite Liga aufzusteigen, was im Nachhinein gesehen nicht funktioniert hat. Darüber hinaus hatten wir als Familie die Möglichkeit für eine gewisse Zeit woanders zu wohnen, da meine Frau das zweite Kind bekommen hat, und zwei Jahre Elternzeit genommen hat. Deswegen konnten wir das machen, ohne getrennt leben zu müssen.

Dennis GroteJawattdenn.de: Es war nicht nur so, dass Chemnitz nicht in die Zweite Liga aufgestiegen ist, sondern sogar in die Regionalliga abgestiegen ist. In einem Interview habe ich gelesen, dass Du daraufhin bewusst den Vertrag verlängert hast, um dem Verein beim Wiederaufstieg zu helfen?

Dennis Grote: Genau so war es. Eigentlich wollten wir genau zwei Jahre bleiben und nach der Elternzeit wieder gemeinsam mit der Familie nach Hause gehen. Meine Frau ist Lehrerin und damit beruflich an Nordrhein-Westfalen gebunden. Durch die Insolvenz, den neuen Trainer und den neuen sportlichen Leiter hatte ich das Gefühl, dass ich noch nicht weggehen kann. Ich bin stolz darauf, dass wir es als Familie und speziell meine Frau das mit den Kindern allein hinbekommen hat, als wir das Jahr getrennt waren. Speziell sportlich war das für mich ein super Jahr.

Jawattdenn.de: So ein Aufstiegsjahr stelle ich mir auch als Spieler klasse vor.

Dennis Grote: Rein sportlich war es wirklich überragend. Die Nebenkriegsschauplätze waren dagegen nicht schön. Aber umso höher ist es einzuschätzen, was wir als Mannschaft hinbekommen haben.

Jawattdenn.de: Wie kam der Kontakt mit RWE zustande?

Dennis Grote: Mit Marcus Uhlig hatte ich früher schon Kontakt, sodass wir uns kannten. Er hat den ersten Kontakt dann auch hergestellt. Da ich schon ein Jahr vorher wieder nach Nordrhein-Westfalen wollte, habe ich entschieden zurückzukehren, nachdem man schon im Winter sehen konnte, dass der Wiederaufstieg gelingt, da wir damals schon 15 Punkte Vorsprung hatten. Wir sind uns nach dem ersten Kontakt sehr schnell einig geworden. Da wir nicht wollten, dass der Wechsel hinten herum herauskommt, haben wir ihn sehr schnell auch veröffentlicht.

Jawattdenn.de: Die Chemnitzer sind Dir entgegen gekommen, indem sie den bis 2020 laufenden Vertrag aufgelöst haben. Wie war denn die erste Reaktion, als Du ihnen erstmals eröffnet hast, dass es Dich wieder in den Westen zieht?

Dennis Grote: Trainer und Sportdirektor wussten über meine Pläne von Beginn an Bescheid. Nach der Insolvenz und dem Abstieg habe ich den beiden trotz der Verlängerung über zwei Jahre klar gesagt, dass ich alleine bleiben werde, bis der Verein wieder in vernünftigen sportlichen Bahnen ist, dass ich danach aber wieder nach Hause zu meiner Familie möchte. Es kam also für niemanden überraschend, sondern wir waren ohnehin in stetigem Austausch. So war es auch kein Problem, dass sie mich aus dem Vertrag gelassen haben.

Jawattdenn.de: Jetzt spielt Chemnitz Dritte Liga. Gibt es da manchmal Momente, in denen Du gerne wieder dabei wärst?

Dennis Grote: Diese Gedanken habe ich überhaupt nicht. Wie ich es gerade schon gesagt habe, sehe ich meine Aufgaben unabhängig von der Liga. Das hätte ich mit Anfang Zwanzig vielleicht noch anders gesehen, aber ich möchte heute eine Aufgabe haben, auf die ich Bock habe. Deswegen habe ich auch letztes Jahr in Chemnitz verlängert. Es soll mir Spaß machen und ich will etwas bewirken können. Das hätte ich sicher auch in Chemnitz in der Dritten Liga haben können, aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht, dabei zu helfen, in der Vierten Liga eine neue Mannschaft aufzubauen. Eine ähnliche Aufgabe habe ich auch in Essen gesehen. Es sind viele neue Spieler dazu gekommen, deswegen habe ich die Entscheidung unabhängig von der Liga getroffen.

Jawattdenn.de: Gegner von RWE warst Du nach der Jugend nie. Hast Du denn den Werdegang des Vereins in den vergangenen Jahren nebenbei verfolgt?

Dennis Grote: Grundsätzlich interessiere ich mich für den Revierfußball. In meiner Duisburger Zeit war ich ein paar Mal hier im Stadion, das kannte ich also. Außerdem bin ich eifriger Reviersportleser, sodass ich auch im Osten immer bestens Bescheid wusste. Deswegen bin ich schon im Thema drin, auch wenn es vielleicht nicht so intensiv ist wie bei Euch Fans.

Jawattdenn.de: Mit Christian Titz änderte sich nach Deiner Verpflichtung der Trainer. Unterscheidet er sich in der täglichen Arbeit von anderen Trainern?

Dennis Grote: Er ist schon etwas Besonderes, egal ob Vorbereitung, Nachbereitung oder die Analysen. Das ist schon außergewöhnlich und das bringt uns weiter. Das sieht man an der Art, wie wir Fußball spielen. Er hat sein System innerhalb kürzester Zeit implementiert. Das wäre ohne diese Akribie nicht möglich gewesen.

Dennis GroteJawattdenn.de: Von außen betrachtet wirkt das System, das Ihr spielt sehr anstrengend, weil es viel weniger Möglichkeiten zum Durchatmen lässt. Man hat das Gefühl, dass die ganze Elf in jeder Situation zu 100% wach sein muss, um nach Ballverlusten frühestmöglich den Gegner zu stören. Nehmt Ihr das auch wahr?

Dennis Grote: Unser Ziel ist, dass der Gegner keine Zeit zum Durchatmen hat. (lacht) Wir wollen uns den Ball schnell wiederholen und dann mit dem Ball spielen. Es ist aber richtig, dass wir dieses Gegenpressing spielen, um den Ball schnell zurück zu erobern. Das ist automatisch ein anderer Aufwand, als wenn eine Mannschaft sich hinten reinstellt und auf Fehler des Gegners wartet.

Jawattdenn.de: Dass der Gegner keine Zeit zum Durchatmen hat, hat man beispielsweise in der Zweiten Halbzeit in Rödinghausen gut gesehen.

Dennis Grote: Es gibt in den Spielen immer Phasen, in denen das sehr gut klappt. Es gibt jedoch immer Momente, in denen es weniger gut funktioniert und daran arbeiten wir.

Jawattdenn.de: Dieses Gegenpressing bedeutet für Euch einen enormen läuferischen Aufwand. Kann man dieses System eine ganze Saison über so aggressiv spielen, wie Ihr es mitunter macht?

Dennis Grote: Wir müssen dahin kommen, dass der Gegner immer seltener den Ball hat. Je weniger er den Ball hat, umso besser können wir diese Spielweise durchhalten. Wenn wir dem Gegner häufig den Ball geben und netto 50 Minuten anlaufen müssen, dann wird es schwierig.

Jawattdenn.de: Ich behaupte mal ganz frech, ohne in der Mannschaft zu sein, dass Du zu den Führungsspielern gehörst. Wie ist die Kommunikation von Christian Titz mit Euch Führungsspielern?

Dennis Grote: Der Trainer spricht regelmäßig mit uns. Er fragt uns bei bestimmten Dingen nach unserer Meinung. Wir haben einen sehr ehrlichen und offenen Austausch.

Jawattdenn.de: Gerade das Zentrale Mittelfeld ist besonders interessant besetzt, da Ihr so unterschiedliche Spielertypen seid. Condé, Dahmani oder Dorow unterscheiden sich nicht nur voneinander, sondern auch von Dir. Wie gut klappt das Zusammenspiel zwischen Euch?

Dennis Grote: Jeder muss seine individuellen Qualitäten einbringen und dann muss das zusammen funktionieren. Drei von meiner Sorte würden genau so wenig funktionieren wie drei Amaras oder drei Dorows. Jeder bringt seine Stärken ein und dann funktioniert das.

Jawattdenn.de: Du hast einen ersten Eindruck in den letzten Wochen vom Verein Rot-Weiss Essen bekommen. Entspricht das den Erwartungen, die Du hattest?

Dennis Grote: Das Publikum übertrifft meine Erwartungen sogar. Auch im letzten Jahr in Chemnitz war ich bei dem Verein, der in der Nordoststaffel das Non-Plus-Ultra darstellt, was Zuschauer und Stadion angeht. Aber das ist hier noch eine Nummer größer.

Jawattdenn.de: Am Freitag gegen Wattenscheid werden wieder mehr als 10.000 Zuschauer kommen. Du hast aber schon so viel im Profifußball erlebt. Macht es für Dich überhaupt einen Unterschied ob so viele oder nur wenige da sind?

Dennis Grote: Es ändert nichts an meinem Spiel. Aber es ist ein schöneres Gefühl, wenn man hier spielt, als wenn man vor leeren Kulissen in einem Stadion mit Aschebahn spielt. Am Sonntag war es auch klasse in einem kleinen, engen Stadion zu spielen, in dem mindestens 800 Essener waren. Es macht deutlich mehr Spaß.

Jawattdenn.de: Man hat den Eindruck, dass die ganze Mannschaft daran Spaß hat. Gegen Köln II soll die Mannschaft gefordert haben, dass die Fans „Zwei Mal leise – zwei Mal laut“ singen sollten.

Dennis Grote: Das ist auf jeden Fall so. Es gibt auch Charaktere, die so eine große Kulisse hemmt. Solche Angstgefühle dürfen wir gar nicht aufkommen lassen. Das – so hat man mir gesagt - gab es in den letzten Jahren oft genug hier.

Jawattdenn.de: Du bist noch nicht lange da. Aber hast Du schon Kontakt zu einigen RWE-Fans bekommen?

Dennis Grote: Beim Training habe ich vereinzelt mit Leuten gesprochen. Außerdem haben wir uns vor der Saison mit einigen der Ultras unterhalten und sie haben ein Video erstellt, das sie uns vor dem Dortmundspiel gezeigt haben. Es werden außerdem sicher immer mal Aktionen sein, wie etwa auch der Hüttenabend, bei denen man Kontakt zu den Fans bekommt.

Jawattdenn.de: Du hast im letzten Jahr in der Regionalliga Nordost gespielt. Mit den bisherigen Gegnern konntest Du schon einen Eindruck von der Leistungsstärke der Regionalliga West bekommen. Ist das Leistungsniveau der verschiedenen Staffeln ähnlich?

Dennis Grote: Um das beurteilen zu können, müsste ich wenigstens einmal gegen alle Vereine gespielt haben. Ich glaube aber, dass die Breite hier besser ist als im Osten. Im Osten waren auch vier oder fünf Mannschaften, die richtig Dennis Grotegut waren, aber das Mittelfeld ist hier wahrscheinlich leistungsstärker.

Jawattdenn.de: RWE hat Uerdingen als Los im Pokal gezogen. Freust Du Dich auf das Spiel?

Dennis Grote: Ich freue mich auf die Begegnung. In der zweiten Runde ist es zwar früh, um auf die Uerdinger zu treffen, aber wenn wir den Pokal gewinnen wollen, müssen wir ohnehin irgendwann einen Großen aus dem Weg räumen. Dann können wir es auch jetzt tun.

Jawattdenn.de: Motivationsprobleme hat man vor so einem Spiel bestimmt nicht, es warten ein volles Stadion, Flutlichtatmosphäre und bekannte Gegenspieler. Wie sorgt man dafür, dass man eine Woche später in Lippstadt nicht in ein Motivationsloch fällt?

Dennis Grote: Dafür werden wir schon sorgen. Wir spielen an einem Freitag und haben dann eine ganze Woche und nicht nur zwei Tage zu einer vernünftigen Vorbereitung auf beide Gegner Zeit. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir gegen Lippstadt nichts hinbekommen.

Jawattdenn.de: Mit 33 bist Du einer der erfahrenen Kräfte und wirst sicher noch ein paar Jahre Fußball spielen. Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, was nach der Karriere kommen soll?

Dennis Grote: Ich möchte irgendetwas mit Fußball machen. Ich habe zwar mit Trainerscheinen angefangen, aber es ist nicht einfach, diese neben der laufenden Saison zu machen.

Jawattdenn.de: Abschlussfrage: Dein Vertrag läuft erstmal bis 2021. Was möchtest Du bis dahin mit RWE erreichen?

Dennis Grote: Es klingt doof, aber wir stehen ja noch am Anfang der Entwicklung. Wir wollen uns also erstmal von Woche zu Woche weiterentwickeln, erfolgreich Fußball spielen und am Ende sehen wir, wo das hinführt. Klar ist aber, dass wir alle nicht hier hergekommen sind, um im Mittelfeld herumzudümpeln.

Jawattdenn.de: Vielen Dank für das Gespräch.


Das Interview führte Hendrik Stürznickel vor dem Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09