RWE-Fanvertreter – Der Kandidatencheck: Marvin Anuschewski

Name: Marvin Anuschewski

Alter: 31

Beruf: Brandmeister & Notfallsanitäter

Familienstand: verheiratet

Anzahl Kinder: 1 Sohn Maximilian

Auf welcher Tribüne beheimatet: Hauptsächlich im Westen, aber auch meinen Vater unterstützend auf der Haupttribüne

Jawattdenn.de: Was war Dein erstes RWE-Spiel im Stadion?

Marvin Anuschewski: Das war in der Saison 1997/1998 gegen FSV Salmrohr, ein 2:2 Unentschieden.

Jawattdenn.de: Was war Dein schönster Moment mit RWE?

Marvin Anuschewski: Es gibt 3 schöne Momente. Der NRW Liga Aufstieg war einer, gefolgt vom Schützenfest in der Lohrheide gegen die ungeliebten Nachbarn aus GE mit unserem Ex-Keeper Christoph Müller im Tor. Der schönste Moment war allerdings am 20.05.2006 mein 18. Geburtstag und Aufstieg in die 2. Liga gegen Werder Bremen.

Jawattdenn.de: Was war das schlimmste Erlebnis als RWE-Fan?

Marvin Anuschewski: Sicherlich die Nachricht von Herrn Hermes mit dem Megaphone hinter der alten Haupttribüne, dass wir die Lizenz nicht erhalten haben und somit Insolvenz anmelden mussten.

Jawattdenn.de: Bist oder warst Du in einem Fanclub oder einem anderen RWE-Netzwerk aktiv?

Marvin Anuschewski: Ich bin in keinem Fanclub aktiv. Als ich damals beim DRK gearbeitet habe und die Sanitätsdienste im Stadion betreut habe, blieb dafür leider keine Zeit. Ich habe aber in verschiedenen Fanclubs Freunde, mit denen ich mich regelmäßig, mal lauter und mal leiser, zu Rot Weiss austausche.

Jawattdenn.de: Warum hast Du Dich als Fanvertreter für den Aufsichtsrat beworben?

Marvin Anuschewski: Ich wurde von anderen Fans angesprochen, ob ich mir den Posten im AR vorstellen kann. Wenn ich durch das Stadion gehe fällt mir auf, dass unser Altersdurchschnitt „gefühlt“ steigt und es schwierig ist, junge Leute für RWE zu begeistern. Ich fühle meine Altersklasse, 30 abwärts im Verein nicht gut vertreten.

Jawattdenn.de: Wie würdest Du das Verhältnis und die Zusammenarbeit momentan zwischen Verein und Fans aus Deiner Sicht beurteilen?

Marvin Anuschewski: Mein erstes Negativbeispiel, welches ich so nicht mehr erleben möchte, ist der Vorstoß unseres Vereins, der einen Fan in Regress genommen hat für eine vom Verband verhängte Strafe. Mehr kommt bei mir als normalem Fan nicht an, dass möchte ich verbessern.

Jawattdenn.de: Welche Stärken bringst Du als Fanvertreter für die RWE-Fans und den Verein in das Gremium ein?

Marvin Anuschewski: Auch wenn das der ein oder andere nicht als Stärke auffasst, ich bin ein authentischer normaler Fan mit allen Vor- und Nachteilen. Da ich bei Rot-Weiss zu Hause bin, schon früh mit an die Hafenstraße und dort aufgewachsen bin, weiß ich wie die Hafenstraße tickt.

Jawattdenn.de: Hast Du schon einmal beruflich vergleichbare Arbeit in kontrollierenden Gremien kennen gelernt?

Marvin Anuschewski: Das nicht direkt, aber Sorgfalt und Genauigkeit sind in meinem Beruf, wo mir ab und an Menschenleben in die Hände gelegt werden, unabdingbar.

Jawattdenn.de: Wie siehst Du die Aufgabe eines Fanvertreters im Aufsichtsrat?

Marvin Anuschewski: Ich bin das Bindeglied zwischen Fans und Verein. Von daher möchte ich selbstverständlich die Fans vertreten, sprich Projekte und Initiativen in den AR bringen und mit dem besten Benefit für uns als Fans wieder herauskommen.

Jawattdenn.de: Was willst Du im Vergleich zum bisherigen Fanvertreter im Umgang mit Fans oder dem Verein ändern?

Marvin Anuschewski: Es steht mir nicht zu über die Arbeit meines evtl. Vorgängers zu urteilen. Man sollte dankbar sein, dass Ralf sich damals, als niemand da war, zur Verfügung gestellt hat.

Jawattdenn.de: Wie stellst Du Dir die Kommunikation zwischen Dir und den RWE-Fans und Mitgliedern vor, um Anliegen einzuholen?

Marvin Anuschewski: Ich bin auf Facebook, im RWE-Forum und per Mail jederzeit ansprechbar für Anliegen, die an den Verein herangetragen oder besprochen werden müssen. Ich bin auch gerne bereit mich an den Spieltagen auf den Tribünen zu treffen und das ein oder andere Wort zu wechseln. Auf besonderen Wunsch oder Einladung kann ich selbstverständlich auch bei den Gruppierungen & Fanclubs vorbeischauen.

Jawattdenn.de: Ein viel diskutiertes Thema ist die der Ausgliederung und der Hinzunahme eines (oder mehrerer) Investors. Wie stehst Du zu diesem Thema?

Marvin Anuschewski: Im Moment kann ich da gar keine Tendenz zu abgeben, ohne vorher die genauen Eckpunkte was uns und dem Verein wichtig ist zu kennen. Erstmal bin ich froh, dass der Verein uns durch den Naketano-Deal Zeit geschaffen hat, sich mit dem Für und Wieder auseinander zu setzen. Die rege Diskussion, die unter Welling angestoßen wurde, in Form der Infoabende mit der FFA zum Thema Ausgliederung sind leider nicht zu Ende geführt worden.
In Zukunftswerkstätten kann man sich Gedanken dazu machen und den Rahmen abstecken. Hier wiederum kann der Fanvertreter nichts alleine entscheiden, hier sind alle angehalten mit zuarbeiten.

Jawattdenn.de: Eine eindeutige Position „der Fans“ wird in der Frage nicht hergestellt werden können. Wovon würdest Du Deine Position in einer möglichen Abstimmung in so einem Fall abhängig machen?

Marvin Anuschewski: Entscheiden wird das die Jahreshauptversammlung, meine Aufgabe ist es die Diskussion unter uns Fans anzuregen um so ein möglichst großes Stimmungsbild zu bekommen.

Jawattdenn.de: Wo siehst Du momentan allgemein die größten „Baustellen“ von Rot-Weiss Essen?

Marvin Anuschewski: Neben den aktuellen sportlichen Sorgen, die ja hoffentlich zeitnah behoben werden, liegt mir am Herzen, dass wir wieder eine Einheit werden: die Festung Hafenstraße.

Jawattdenn.de: Was sind aus Deiner Sicht die wichtigsten aktuellen Fragestellungen für die Fans?

Marvin Anuschewski: Wird alles für den sportlichen Erfolg getan?

Wie sieht die finanzielle Sicherheit des Vereins nach dem Naketano Deal, also dem Ablauf der 2 Jahre aus?

Jawattdenn.de: Die wichtigste Frage liegt dann außerhalb des Aufsichtsrats. Was ist in der kommenden Saison bei RWE möglich?

Marvin Anuschewski: Ich habe mir gerade die Termine zur Relegation 2019 / 2020 angeschaut. Wenn es gut läuft, spielen wir, wieder mal an meinem Geburtstag um den Aufstieg in die 3. Liga. Ich möchte hier keine Floskeln schlagen oder Phrasen schwingen, aber mit den bisher getätigten Verpflichtungen zeigt sich doch, dass man keine Lust hat um Platz 3-5 oder noch schlechter zu spielen. Ich wünsche mir, dass wir die Relegation erreichen und die Hafenstraße wieder zur Festung wird. Frei nach dem Motto „Wir und sonst keiner“.