Interview mit Daniel Masuch

veröffentlicht am 26.11.2007 um 06:30 Uhr

Daniel Masuch gab dem Jawattdenn.de-Team vor der Abfahrt nach Lübeck noch die Gelegenheit ein paar Fragen zur derzeitigen Situation bei RWE und über seine Person zu beantworten.

Jawattdenn.de
Du spielst jetzt im zweiten Jahr bei Rot-Weiss. Wie kam es damals zum Wechsel von Oberhausen nach Essen?

Daniel MasuchDaniel Masuch
Mein Vertrag in Oberhausen ist ausgelaufen und dann kam irgendwann der Anruf. Ich bin wahrscheinlich vorher beobachtet worden. Carsten Busch, der ehemalige Torwarttrainer, hat mich gesehen, und ich habe an dem Tag wohl gut gehalten und ich bin zu RWE gekommen.


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Oberhausen hat nicht versucht dich zu halten?

Daniel Masuch

In erster Linie wollte ich nach dem Abstieg gucken, was noch geht. Die Saison ist für den Verein nicht gut gelaufen, ich habe aber noch einigermaßen gut gehalten.
Dann kam das Angebot, bei dem du sogar noch eine Klasse höher gehen konntest. Das kam mir natürlich gelegen. Ich bin nicht mehr der Jüngste und so eine Chance hätte ich wohl nicht mehr bekommen. In der Oberliga muss man dann ja auch erstmal wieder aufsteigen. Von daher bin ich sehr gerne gewechselt.


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Mit Andre Maczkowiak war der Aufstiegstorhüter noch da, Dirk Langerbein war auch kein Unbekannter und Karim Zaza hatte eine viel versprechende Vita. Welche Perspektiven hatte man dir während der Verhandlungen aufgezeigt?

Daniel Masuch

Wenn du in die Zweite Liga oder Regionalliga wechselst, hast du immer Konkurrenz. Wenn du dich durchsetzt, spielst du Zweite Liga und da gehst du das Risiko gerne ein. Mir war klar, dass man bei meiner Vita nirgendwo sagt, dass ich die Nummer Eins bin. Ich hätte mich also überall durchsetzen müssen.


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Sich durchzusetzen hat ja nicht sofort geklappt.

Daniel Masuch
Nein, leider nicht. Ich habe natürlich immer gehofft zu spielen und meine auch, eine gute Vorbereitung gespielt zu haben. Es hat aber leider nicht geklappt. Ich hatte dann ja trotzdem ein paar Einsätze, wenn auch nicht viele.


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Hattest du bei deinen Einsätzen das Gefühl, dass Uwe Neuhaus nur noch mal alles probieren wollte und dich dann ins kalte Wasser geschmissen hat? Die Kritik an Karim Zaza wurde ja immer größer.

Daniel Masuch
Das sehe ich nicht so. Das liegt aber auch alles in der Vergangenheit, über die man nicht mehr nachdenken sollte. Wir spielen jetzt nach dem schwachen Start ganz gut, wenn man die beiden Ausrutscher weglässt. Wir haben in den letzten Spielen nur zwei Mal, leider gegen vermeintlich Daniel Masuchschwächere Gegner, verloren. Ich denke, was wir ab Spieltag sechs gezeigt haben, geht in Ordnung.


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Was ist in dieser Saison noch drin?

Daniel Masuch
Ich habe mir vorgenommen, erstmal nicht mehr auf die Tabelle zu gucken bzw. mich nach oben oder unten zu orientieren, sondern einfach zu versuchen, auf sich selbst zu schauen und zu gewinnen. Vor den Spielen gegen Verl und Cottbus hat man ja schon ein bisschen auf die Tabelle geschielt. Hätte man diese Punkte geholt, wäre man ganz oben dran gewesen. Da haben wir dann schlecht gespielt. Seitdem denke ich von Spiel zu Spiel und versuche einfach, jedes zu gewinnen. Wenn wir dann weiter nach oben kommen, ist das schön.

Wichtiger ist es, ab und an mal nach unten zu schauen, denn da ist der Abstand geringer.
Jetzt haben wir noch einige Verletzte, davon viele für längere Zeit. Das beeinflusst einen natürlich auch. Wir wollen nicht jammern, aber da fehlt uns schon was. Das merkt man ja auch im Trainingsalltag. Wenn die Jungs alle dabei wären, würden wir davon sicherlich profitieren.
Jetzt müssen wir erstmal nach Lübeck und es gilt, dort zu punkten. Danach müssen wir mal gucken, wie wir in die Winterpause reinspielen.


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Wie kommt es, dass man ausgerechnet gegen Mannschaften wie Verl oder Cottbus verliert?

Daniel Masuch
Wir haben sicherlich nicht alles abgerufen, was wir können. Wir haben uns die Videos von den Spielen angesehen und das sah alles schon sehr bedächtig aus. Die haben gekämpft und gerackert, da haben wir nicht ausreichend gegen gehalten.
Man darf aber nicht vergessen, dass wir vorher einige Spiele gemacht haben, die absolut in Ordnung waren. Wenn so ein Spiel kommt wird dann wieder voll draufgehauen. Ich weiß, dass das zwei sehr schlechte Leistungen von uns waren. Ich hoffe, dass das nicht noch mal passiert.


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Du sagtest, es würde sofort draufgehauen? Meinst du damit Fans oder Presse?

Daniel Masuch
Nein, so meinte ich das gar nicht. Ich will das auch nicht überbewerten. Das kam von uns intern. Es war einfach eine Riesenenttäuschung, da haut man selbst drauf.
Wenn man sieht, was mit den ganzen verlorenen Punkten möglich wäre, fragst du dich schon, warum es ausgerechnet gegen diese vermeintlich schwächeren Gegner nicht läuft.
Jetzt kann man das aber nicht mehr ändern, sondern nur noch versuchen, die letzten drei Spiele Daniel Masuchordentlich zu bestreiten. Dann kann man gucken, was nach der Winterpause passiert.


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Jetzt geht es erst gegen Lübeck und dann nach Oberhausen. Ist das ein besonderes Spiel für dich?

Daniel Masuch
Das ist mit Sicherheit ein besonderes Spiel. Ich will auch gar nicht leugnen, dass ich dort noch viele Leute kenne, die Reichert-Brüder beispielsweise, mit denen ich immer noch telefoniere. Angefangen beim Torwarttrainer bis hin zum Trainer, der fünf Jahre lang mein Trainer in Osterfeld war, sind schon viele Bekannte da. Da macht es dann noch mehr Spaß, wenn man gewinnt.

Ebenso ist es mit der besonderen Atmosphäre in einem solchen Derby. Das hat man ja bei unserem Sieg gegen Wuppertal schon gesehen.
Man muss natürlich auch sagen, dass RWO derzeit vor uns steht. Wenn du da etwas holst, ist das natürlich auch gleich wieder ein Sprung für uns. Es ist also nicht nur ein besonderes, sondern auch ein wichtiges Spiel.


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Hast du dich geärgert, im Hinspiel gegen RWO auf der Bank zu sitzen?

Daniel Masuch
Sicher war ich da angefressen. Es war dann ausgerechnet das Spiel gegen Oberhausen und wir haben auch noch verloren. Es ist klar, dass du dann sauer bist.


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Wie hast du denn den Zweikampf mit Sören Pirson zu Saisonbeginn erlebt?

Daniel Masuch
Ich denke, dass ich mit Sören sehr gut auskomme und es umgekehrt genauso aussieht. Da ist niemand, der den Stinkstiefel spielt. Es wäre ja auch schlimm, wenn wir uns nicht mehr in die Augen gucken könnten. Es soll ja schon Spaß machen im Training.


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Macht man sich denn Sorgen, wenn ein junger Torwart mit vielen Vorschusslorbeeren von den Amateuren des BVB kommt, der darüber hinaus Essener ist und man selbst ein Jahr auf der Bank saß?

Daniel Masuch
Du musst dich in dieser Klasse immer Konkurrenz aussetzen. Es wäre vielleicht etwas anderes gewesen, wenn ich ein Jahr Stammtorwart gewesen wäre. Es war also so, als wenn zwei neue Torhüter gekommen wären, noch dazu bei einem neuen Trainer. Da musst du dich dem Konkurrenzkampf stellen.


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Du sagtest, dass man beim Training auch Spaß haben muss. Im Trainingslager ist aufgefallen, dass du dich bei jedem Ball, den du kassiert hast, sehr aufgeregt hast. Bist du sehr ehrgeizig oder muss man als Torwart so sein?

Daniel Masuch
Es kommt immer darauf an, wie ich ihn rein bekommen habe. Manchmal denke ich, dass der ein oder andere haltbar war. Ich will ja im Training auch weiterkommen. Dann hat man auch mal ein Spielchen mit einem Mitspieler. Da ärgert man sich dann ganz besonders, dass ausgerechnet der trifft. So kommt dann eins zum anderen.
Ich denke, dass ich für einen Torhüter noch relativ ruhig bin. Ich bin keiner, der sofort Daniel Masuchdurchdreht und einen ummäht, wenn der versucht mich zu veräppeln. Da habe ich schon ganz andere Geschichten von Torhütern gehört.


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Nach der Winterpause kommt direkt der erste dicke Brocken, der Hamburger SV. Denkt man da jetzt schon dran?

Daniel Masuch
Nein, gar nicht. Die Auslosung hat man natürlich geguckt und darüber nachgedacht, aber unsere Situation ist momentan zu wichtig um groß an das Pokalspiel zu denken. Wenn wir das erste Spiel erfolgreich hinter uns bringen, können wir in den folgenden beiden Spielen auch noch etwas in der Tabelle bewegen. Wir befinden uns also an einem Scheideweg, und das ist jetzt wesentlich wichtiger. Vor dem Pokalspiel haben wir vier Wochen Vorbereitung. Da haben wir genug Zeit um uns auf den Gegner zu konzentrieren.


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Zuletzt hat es immer Torwartdiskussionen unten den Fans gegeben. Wulnikowski, Langerbein und Zaza waren schnell unten durch. Nun stehst du im Tor und man hört keine kritischen Stimmen mehr. Spürst du einen besonderen Rückhalt von den Rängen?

Daniel Masuch
Man hat ein paar Mal gehört, dass der eigene Name gerufen worden ist. Das freut einen, ist doch klar. Ich muss allerdings sagen, dass meine Abwehr mir eine ganze Menge Arbeit abnimmt. Da waren ja Spiele bei, in denen ich keinen Ball auf das Tor bekommen habe. Da konnte ich dann auch keinen Fehler machen. Da muss ich den Jungs ein großes Kompliment machen. Ich denke da beispielsweise an David Czyszczon, der sich in die Schüsse des Gegners reinhaut. Die Jungs machen einen super Job. Das gibt einem schon Selbstvertrauen.

Es hätte ja auch anders kommen können. Ich kenne den Dirk Langerbein gut aus seiner Zeit in Duisburg. Der ist kein schlechter Torwart, musste sich aber hier viele kritische Stimmen anhören. Da denkt man schon nach, ob man das schafft. Davor war die Geschichte mit Wulnikowski und Sejna. Da freut man sich natürlich, wenn man seinen Platz im Tor erfolgreich verteidigt.


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Seit dieser Saison wird Dreierkette in der Abwehr gespielt. Das ist im Profifußball doch eher unüblich. Was ist das für ein Gefühl für den Torhüter?

Daniel Masuch
Im Moment kommen die Dreierketten ja wieder. Oberhausen spielt auch Dreierkette und die stehen auch oben. Vom Gefühl her finde ich das überhaupt nicht schlimm. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen und wenn das passiert, spielt das gar keine Rolle.
Ich habe das fünf Jahre in der Oberliga gespielt und wir hatten auch immer eine der besten Defensivreihen.

Man hat dadurch auch einen Spieler mehr im Mittelfeld, und mit Michael Lorenz und Tim Gorschlüter haben wir zwei sehr gute Sechser, die der Abwehr von vorneherein schon sehr viel Arbeit abnehmen.


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Kommt es einem als Torwart vielleicht sogar entgegen, wenn ein Spieler wie Daniel Sereinig auch mal ein, zwei Meter hinter den anderen Verteidigern steht?

Daniel Masuch
Ich denke, der Daniel hat ein sehr gutes Auge. Er erkennt schon einiges und bringt natürlich auch eine gewisse Erfahrung mit. Dazu kommt dann noch Niklas Andersen, der so gut wie keinen Zweikampf verliert. Das passt schon bei den Dreien dahinten - die ergänzen sich sehr gut.

Es hängt auch nicht nur von einem Spieler ab, Daniel Sereinig könnte auch nichts machen, wenn im Mittelfeld nicht richtig gearbeitet würde. Die letzten zehn, zwölf Spiele - in etwa ab dem sechsten Spieltag - hat das alles wunderbar geklappt.


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Spieltag Sechs war der Knackpunkt, der Wendepunkt?

Daniel Masuch
In den Spielen davor haben wir keinen Sieg geholt. In Wolfsburg hatten wir unser erstes Spiel gewonnen. Wir standen diese Saison schon öfter am Scheideweg, aber gerade der Sieg in Wolfsburg war eine riesige Erleichterung, genauso wie der in Babelsberg.
Daniel MasuchDas waren schon Spiele, wo man zu sich selber sagt: "Puh, gut das wir da gewonnen haben!". Klar, die ersten fünf Spiele mit zwei Punkten auf dem Konto waren nicht so toll, da war man sogar Vorletzter. Damals standen wir schon mit dem Rücken zur Wand.
Nach dem Spiel in Wolfsburg haben wir dann 21 Punkte geholt, wie ich denke ein guter Schnitt. Das war schon nicht so schlecht, wenn man mal von den beiden Ausrutschern absieht. Ausgerechnet gegen vermeintlich schwächere Gegner…


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Hat es denn solange gedauert, bis die Mannschaft sich eingespielt hatte, bis sich Hierarchien entwickelt haben?

Daniel Masuch
Tja, woran hat's gelegen, das ist eine gute Frage. Ich denke, dass wir vom Potenzial her mit Sicherheit nicht schlecht sind, wir haben eine gute Mannschaft zusammen. Ein komplett neues Team muss sich natürlich auch erstmal einspielen.
Gegen Wolfsburg haben wir zu Beginn des Spiels sehr gut gespielt. Vielleicht hatte uns das ein bisschen Selbstvertrauen gegeben und gezeigt, dass die Dinge, die man sich vornimmt auch klappen und man damit Erfolg hat. Dadurch sind wir eventuell zielstrebiger geworden. Woran es aber wirklich gelegen hat - eine gute Frage.


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Hat man in der Mannschaft vor dem Wolfsburg-Spiel gemerkt, dass es im Umfeld unruhiger wurde?

Daniel Masuch
Der Stress war schon da. Nach dem Braunschweig-Spiel standen die Fans ja auch noch mal draußen vor der Kabine, also am Zaun vor der Geschäftsstelle. Die Situation hatte ich letztes Jahr auch schon mitgemacht. Wenn so was passiert, dann ist es schon sehr extrem, da wusste man schon, was hier los war. Sicher, wir hatten auch nicht gut gespielt, das kann man gar nicht wegreden.

Es war ja schon soweit, dass wir verhöhnt worden sind. Wenn der Ball mal nach hinten gespielt wurde, ist geklatscht worden. Das waren alles keine einfachen Situationen. Und ich glaube, gerade durch den Sieg in Wolfsburg sind wir aus dieser Situation gestärkt raus gekommen.


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Kann man es verstehen, wenn die Fans so reagieren?

Daniel Masuch
Ich kann es schon verstehen. Es darf halt nicht so eskalieren, dass auf einmal Steine geflogen kommen. Den Unmut an sich kann ich verstehen, nur man muss auf der anderen Seite auch sehen, dass uns das auch nicht unbedingt weiter bringt. Entweder gehen wir so stark aus solch einer Situation heraus, das wir das Beste draus machen und irgendwann dann auch trotz allen Unmutes gewinnen werden, oder einige bleiben vielleicht auf der Strecke, weil sie mit der Situation nicht umgehen können.

Es kann ja durchaus sein, dass der eine oder andere auf dem Platz weiche Knie bekommt. Dadurch wird es dann auch nicht besser - ganz klar. Nichts desto Trotz muss man aber auch sagen, dass man hier ja auch gefeiert und super unterstützt wird, wenn der Erfolg da ist. Deswegen sage ich auch immer: Man muss beide Seiten mitnehmen.


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Gab es in der Mannschaft Zweifel am Trainer oder wolltet Ihr immer mit Heiko Bonan weiterarbeiten?

Daniel Masuch
Die Mannschaft möchte und wollte mit Sicherheit keinen anderen Trainer haben. Weder nach dem ersten Spieltag noch sonst irgendwann. Die Mannschaft und Heiko Bonan arbeiten super zusammen. Wir hatten uns selber in die brenzlige Lage gebracht, dass solche Diskussionen überhaupt erst aufgekommen sind. Letztendlich stehen wir auf dem Platz und nicht der Trainer. Dass die Mannschaft Potenzial hat, hat sie in den vergangenen Wochen oft genug gezeigt. Die Frage ist nur, warum man das in dem einen oder anderen Spiel nicht abrufen konnte. Da kam aber auch nie irgendwas auf in diese Richtung. Wir haben damals schon gesagt, dass wir mit Heiko Bonan weiter arbeiten wollen.


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Ist Heiko Bonan als Trainer auch eher ein Kumpeltyp?

Daniel Masuch
Den Begriff will ich gar nicht verwenden. Es ist einfach nur so, das Heiko Bonan ein Trainer ist, Daniel Masuchder auch weiß, dass man als Spieler gewisse Freiheiten braucht um ein bisschen Spaß zu haben. Er wird aber auch lauter, wenn es nicht läuft. Man sollte so was ohnehin nicht ausnutzen, denn wenn es ausgenutzt wird, wird der Trainer sicherlich irgendwann mal umschlagen und einen anderen Part einnehmen. Aber, die Disziplin ist bei uns vorhanden, da ist kein Ausreißer dabei.


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Apropos Training, diese Saison gibt es keinen festen Torwarttrainer mehr, oder?

Daniel Masuch
Ab und zu kommt noch Michael Boris vorbei, der zu Saisonbeginn ein Praktikum hier gemacht hat und Co-Trainer bei Kickers Emden war. Aber einen festen Trainer gibt es da nicht. Ansonsten arbeiten wir beim Training mit Ralf Aussem. Ich bin zufrieden, wie es im Moment gehandhabt wird. Man kommt schon in Bewegung. (lacht)


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Braucht man überhaupt einen Torwarttrainer?

Daniel Masuch
Ja, das halte ich für sehr wichtig. Jemanden der einen beschäftigt, aber Michael oder halt Ralf Aussem sind ja da.


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Laut Presse war vor der Saison Manfred Behrendt, der Torwarttrainer von RWO, bei RWE im Gespräch. Das wäre dir doch sicher entgegen gekommen?

Daniel Masuch
Klar. Ich habe schon in Osterfeld mit ihm als Torwarttrainer zusammengearbeitet, ich hätte da nichts gegen gehabt. Aber das ist nicht so schlimm. Der Michael macht seine Sache hier sehr gut, und von daher gibt es für mich auch keinen Grund darüber nachzudenken, ob vielleicht jemand anderes hätte kommen können.


Jawattdenn.de
Dein Vertrag läuft 2008 aus. Gab es da schon konkrete Gespräche?

Daniel Masuch
Das wird sicherlich bald passieren.


Jawattdenn.de
Du bist aber nicht abgeneigt zu verlängern, oder?

Daniel Masuch
Ich komme aus dem Ruhrgebiet, ursprünglich aus Duisburg, habe meine Familie und Freunde hier. Ich bin bestimmt nicht abgeneigt zu bleiben.


Jawattdenn.de
Sowohl in der Dritten, als auch in der Zweiten Liga?

Daniel Masuch
Das mit Sicherheit. Man hofft ja immer, dass man irgendwann noch mal den Sprung in die Zweite Liga schaffen könnte, und ich hätte absolut kein Problem damit, wenn das mit RWE passieren würde.


Jawattdenn.de
Du hast in dieser Saison ja schon einige Elfmeter gehalten, sowohl in der Liga als auch im Pokal. In der Liga bist Du sogar noch unbezwungen.

Daniel Masuch
(klopft auf den Tisch) Ja, da darf man ja eigentlich nicht drüber sprechen - sonst passiert es Daniel Masuchnachher beim nächsten Mal.


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Warst Du schon immer ein Elfmeterkiller?

Daniel Masuch
Elfmeterkiller würde ich nicht sagen. Ich habe jetzt ein paar Mal ein bisschen Glück gehabt. Wenn ich in die richtige Ecke springe, aber die schießen richtig gut, dann kann ich da auch nichts machen. Da hat es bisher das ein oder andere Mal halt gut gepasst.
Ich würde also nicht sagen, dass ich ein Elfmeterkiller bin. Klar habe ich immer schon mal ein paar gehalten, aber das Glück, dass es so wie in dieser Saison gelaufen ist, hatte ich noch nicht.

Man sollte aber natürlich auch aufpassen, dass wir in Zukunft nicht mehr so viele Elfer gegen uns bekommen. Das ist natürlich so eine Sache. Drei Stück bis jetzt sind schon eine ganze Menge, wenn ich bedenke, dass ich bei RWO, glaube ich, drei Elfmeteter in der ganzen Saison aufs Tor bekommen habe.


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Die hast Du auch alle gehalten?

Daniel Masuch
Ne, da habe ich nur einen gehalten. Gegen Wattenscheid, das weiß ich noch.


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Du bist erst mit 28 Jahren in die Regionalliga gekommen. Davor hast du bei Viktoria Buchholz und dann mit Hamborn 07 und Adler Osterfeld in der Oberliga gespielt. Warum hast Du den Sprung erst so spät geschafft?

Daniel Masuch
Ich hatte schon immer insgeheim gehofft, dass man mal den Sprung höher schafft, zumal man mit Adler Osterfeld ja immer unter den ersten Fünf stand und die Defensive auch ganz gut war. Man hat immer gehofft, aber sich nie drum gekümmert. Es war jetzt nicht so, dass ich gesagt habe:" Hör mal, kümmere dich bitte mal um mich und bringe mich dahin oder dahin zum Probetraining." Das kam eher zufällig. Osterfeld hat zurückgezogen, RWO ist abgestiegen. Ich weiß nicht einmal, ob es zustande gekommen wäre, wäre RWO in der Zweiten Liga geblieben. So nahmen die Dinge ihren Lauf.

Das war alles Glückssache. Wahrscheinlich würde ich immer noch in Osterfeld spielen, wenn der Verein damals nicht zurückgezogen hätte.


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Was machst Du beruflich?

Daniel Masuch
Ich bin Student.

Jawattdenn.de
Und da bist Du dann mehrmaliger deutscher Meister?
(Daniel Masuch ist Mitglied bei den "Strandforschern", die mehrere Male für die DSHS Köln die Hochschulmeisterschaft im Fußball gewonnen haben; Anm.d.Red.)

Daniel Masuch
Weiß ich jetzt gar nicht. Ich glaube dreimal, wobei ich nur einmal richtig mitgespielt habe. Wo konnte man denn das sehen?


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Auf der Homepage der Sporthochschule Köln.

Daniel Masuch
(lacht) Vor zwei Jahren habe ich das Turnier von Anfang bis Ende mitgespielt. Davor war ich immer nur Ersatzschnapper. Das ist eine ganz lustige Truppe. Ich war mal bei einem oder zwei Treffen dabei. Leider treffen die sich immer gegen Ende des Jahres und da bin ich meistens im Urlaub. Da sind einige bekannte Leute bei, z. B. Sascha Kalupke, der Moderator von Survivor auf Pro7, Jens Rehhagel oder Torsten Sümnich, der früher bei Eintracht Braunschweig gespielt hat.


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Du studierst Sport?

Daniel Masuch
Ich habe mit Sport angefangen. Danach musst Du dich für eine Richtung entscheiden, es gibt fünf Bereiche. Ich habe mich für Ökonomie und Management entschieden. Mit dem Studium ist Daniel Masuches halt vom Zeitaufwand immer schwierig. Man sagt zwar immer, dass Fußballer genug Zeit haben, aber wenn Du kaputt vom Training nach Hause kommst oder eine Auswärtsfahrt hast, dann fehlen dir schon mal zwei, drei Tage zum Lernen. In Oberhausen habe ich einmal um 11 Uhr am Tag eines Spiels noch schnell eine Hausarbeit per E-Mail rausgeschickt. Wir waren da von mittwochs - freitags in einem Hotel und sind erst Samstag wiedergekommen.

Das ist schon ein bisschen zeitaufwändig. Du willst spielen, willst die Nummer Eins werden, musst trainieren, trainieren, trainieren und willst dich auf die eine Sache konzentrieren. Da setzt du dich nicht noch vier oder fünf Stunden zum Lernen hin. Man macht ja außerdem auch noch andere Dinge, geht mal laufen oder so. Jetzt muss ich mich aber mal ein bisschen auf die Hinterbeine setzen.


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Im Moment bist Du ja Fußballprofi…

Daniel Masuch
Ja, aber man muss ja auch an die Zeit nachher denken. Wenn die Zeit mal vorbei ist, dann stehst du da und wirst gefragt: "Was haben Sie denn mal gemacht?" "Och, ich habe mein Vordiplom und danach habe ich fünf Jahre Fußball gespielt." "Ja gut, super. Dann fangen Sie mal an…" Das ist ja immer so eine Sache.


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Du studierst also in Richtung Management. Hast du denn auch Ambitionen, tatsächlich mal ins Management einzusteigen? Für viele Fußballer ist das ja sicherlich eine Idealvorstellung, mal Trainer zu werden oder als Manager zu arbeiten?

Daniel Masuch
Ja, natürlich. Das wäre sicherlich eine sehr schöne Sache. Vielleicht wäre auch Torwarttrainer etwas für mich. Dafür bräuchte ich zwar kein Studium, aber generell wäre es super, im sportlichen Bereich zu bleiben. Natürlich hoffe ich, dass ich noch ein paar Jahre spielen kann. So fünf Jahre würde ich gerne noch aktiv bleiben. Von daher hoffen wir mal, dass das noch Zukunftsmusik ist und ich mir da in der näheren Zukunft noch keine Gedanken drum machen muss.


Jawattdenn.de
Vielen Dank für das Interview, Daniel.


Das Interview führten Tim Zähringer und Henrik Holländer